Wangenbussi, Handkuss oder inniger Zungenschlinger? Küssen, schmusen, knutschen – wo ist da der Unterschied? Während die meisten Männer Küssen bereits als Vorspiel betrachten, ist es für Frauen häufig eine eigene Disziplin. Und tatsächlich scheint Küssen einen enormen Stellenwert im Intimverhalten eines Paares zu haben.
Egal ob als sanfte Liebesbezeugung oder als heißer Zungenkuss im erotischem Infight, wer die Kunst des Küssens beherrscht, hat von Beginn an gute Karten. Doch was macht einen guten Küsser, oder eine gute Küsserin eigentlich aus? Gibt es tatsächlich objektive Kriterien, oder ist auch Küssen von den beteiligten Personen abhängig – von wegen Topf und Deckel?
Wir haben keinen Mühen gescheut und geübt, probiert und geforscht was das Zeug hält, damit wir endlich Antworten erhalten. Es soll nicht umsonst gewesen sein, denn hier ist er nun, …
Der ULTIMATIVE KNUTSCH-GUIDE für Nichtwisser, Besserwisser oder diejenigen unter uns, die es wirklich ganz genau wissen wollen:
– Knutschen rockt. Küssen ist das Gesichts – Workout schlechthin (schließlich werden jedes Mal 38 Muskeln in Bewegung gesetzt), verpowert super viele Kalorien (ganze 15 pro zwei Minuten) und macht obendrein auch noch Spaß!
– Sabbern macht allerdings keinen Spaß. Ein offener Mund beim Knutschen ist ja schön und gut – heißt aber noch lange nicht dass aufs Schlucken verzichtet werden darf! Also: lieber mal ein kurzes Päuschen einlegen, schlucken, und trockenen Mundes weitermachen.
– In der Ruhe liegt die Kraft. Wer meint, sein Gegenüber jedes Mal mit wilden Kopf und Zungenverrenkungen beglücken zu dürfen, wird wohl früher oder später eines besseren belehrt werden! Zügellose Leidenschaft im passenden Moment und richtig dosiert kann zwar einiges, wer diese kostbaren Augenblicke aber zu oft heraufbeschwört, wird sich mit Sicherheit bald daran satt gegessen haben.
– Aufhören wenn’s am Schönsten ist. Wer es schafft sich zwischen den Knutschmomenten kurz mal von seines Partners Lippen zu lösen und ihn ein bisschen zappeln lässt bevor er wieder zum Zuge kommt, wird in Zukunft vielleicht einiges mehr an kribbelnden Flugzeugen in der Bauchgegend verspüren. Vorsicht wer Mister oder Misses Ungeduld als Knutschpartner auserwählt hat – diese beiden Exemplare sollten man vielleicht nicht minutenlang an der Stange halten! Deshalb gilt: wohl dosiert ist halb gewonnen.
– Gute Küsser sind keine Putzerfische. Beim Küssen geht es nicht darum, wer den ersten Platz beim Mandeln Wettpolieren ergattert! Ganz im Gegenteil – wer seinem Partner zu oft die Zunge bis zum Anschlag in den Rachen schiebt soll sich nicht wundern, wenn mal irgendwann jemand drauf beißt. Eine halbe Zunge und sanftes saugen, lecken, umkreisen, stupsen und was einem sonst noch so einfällt, sind wesentlich gefragter als Höhlenforscher.
– Hosentaschen sind Knutschkiller. Hände sind zum Küssen da liebe Leute! Vielleicht sollte man damit nicht gleich in die Vollen greifen sondern lieber etwas weiter oben ansetzen (da wären nämlich noch so interessante Körperstellen wie Kopf, Haare, Hals etc), prinzipiell gibt es aber nicht viel was abtournender ist und uninteressierter rüberkommt als Hände, die entweder mit den eigenen Hosentaschen verschmelzen oder irgendwo lustlos in der Gegend rumhängen.
– Küssenswerte Kussstellen – oder wo es sonst noch schön sein kann. Die runzeligen Stellen eines Körpers wo sich die Haut faltet und knittert wie beispielsweise Kniekehlen, Armbeugen, die Stellen unter den Brüsten, Finger, Zehen und Ohren sollten nicht verschmäht werden, da nämlich genau hier wo die Haut am dünnsten ist auch die empfindlichsten Stellen versteckt liegen. Die Haut über dem Hüftknochen wäre auch noch so ein Kandidat – und auch die nach Innen gekehrte Wölbung namens Nabel steht hier und da auf Zunge. Da ein schöner Rücken ja auch entzücken kann, sollten sie sich ab und zu auch mal der Kehrseite ihres Partners widmen. Vor allem der untere Rücken und dessen apfelförmige Erweiterung sind für ausgiebige Küsse immer zu haben! Von Hälsen, Brüsten, Oberschenkelinnenseiten und Genitalien sollten Zungen eigentlich nie genug bekommen können… und wem pure Haut auf Dauer zu Langweilig wird, der kann sich den Weg doch auch mal mit Obststücken oder sonstigen Leckereien bepflastern. Schmecken tut’s auf jeden Fall!
– Von Kaugummis und fiesen Knollen. Wer von Knoblauch und Zwiebeln einfach nicht die Finger lassen kann, der sollte darauf achten dass sein potentieller Kusspartner ebenfalls kräftig von diesen Gewächsen nascht. Denn selbst eine Tonne Pfefferminzbonbons oder rasches Zähneputzen danach helfen bei derlei Delikatessen leider nicht. Wer sich vor dem Knutschen noch schnell den Kaugummi für alle Fälle rein wirft, sollte spätestens Sekunden vor dem ersten Knutsch zusehen, dass eben dieser entweder schnell ausgespuckt wird, oder in den unendlichen Weiten des Magen-Darm Traktes verschwindet.
– Von stählernen Gehängen und bunten Brackets. Für seinen Zahnspangen besetzen Mund braucht man sich nicht zu genieren – zumindest solange nicht, wie dieser immer auf Hochglanz poliert wird. Denn vor sich hingammelnde Essensreste sind nicht wirklich der Bringer… Die armen Schweine unter den Zahnspangenträgern, die für einen bestimmten Zeitraum hin fiese Maulsperren in Form von kleinen Gummibändern tragen müssen, sollten vor jedem Knutsch daran denken, eben diese schnellstmöglich heraus zu nehmen. Die Zähne werden deswegen auch nicht gleich wieder schief.
– Blutsauger aufgepasst. Nicht jeder Kussempfänger steht auf große oder kleine blau-gelb-rote Knutschflecken die einem kilometerweit ins Auge stechen und jedem sogleich verraten, was der Träger derselbigen den Tag zuvor so getrieben hat. Es gibt natürlich auch Knutschfleckfetischisten die ihre letzte Errungenschaft mit Stolz der Welt präsentieren – vielleicht sollten sie vorher einfach abklären, zu welcher Sorte ihr Gegenüber gehört.
– Die Frage nach der Bedienungsanleitung. Den Jungfrauen im munteren Kussreigen sei anzuraten, sich nur nicht zu viele Gedanken über die Sache mit der Zunge zu machen. Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Auch beim Küssen. Großartiges geplane oder Probeschmusen mit dem eigenen Handrücken bringen einem am lang ersehnten Tag X im Endeffekt dann auch nichts. Außerdem scheint es so, als sei Küssen angeboren – selbst wenn es die ersten paar Male noch ein bisschen holprig und mit Zähnen versetzt ist. Aber schließlich ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen. Wer die oben beschriebenen Tipps jedoch im Hinterkopf behält, die Augen schließt, neugierig ist und schaut was passiert, dem ist die Halbe Miete bereits sicher!
In diesem Sinne: auf die Plätze – Fertig – KNUTSCH, KUSS, SABBER …
Quelle: Paul Johannides, „Wild Thing“ 4te Auflage Wilhelm Goldmann Verlag, München 2002
[amchap]
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