Geschlechtskrankheiten – ein Überblick

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Häufige Geschlechtskrankheiten und sexuell übertragbare Krankheiten

Das Einmaleins der Geschlechtskrankheiten

„Ich sah auf den ersten Blick: er hält was auf Sauberkeit. Sein Duft zog mich unheimlich an“, erzählt Linda. Nach drei Tagen folgte der Schock: Schmerzen beim Urinieren, eitriger Ausfluss. Diagnose: Tripper.

Auch ein adrettes, ordentliches Auftreten ist kein Garant für keimfreie Sauberkeit rund um die Leibesmitte. Häufige Folge: Juckattacken, milchig-trüber Ausfluss und viele andere Qualen. Gerade weil man die Gefahren nicht immer auf den ersten Blick erkennt, sollten Mann und Frau genau Bescheid wissen. Hier die Hard Facts zu sexuell übertragbaren Krankheiten im Überblick:

Unter den Begriff „sexuell übertragbare Krankheiten“ fallen die durch sexuellen Kontakt jeglicher Art weitergegebenen Krankheiten. Einige davon werden zur Gruppe der Venerea, der Geschlechtskrankheiten im eigentlichen Sinn, gezählt.

Zu diesen „eigentlichen Geschlechtskrankheiten“ gehören Syphilis (auch Lues genannt), Tripper, und der mit dem bizarr wirkenden Begriff „Weicher Schanker“ betitelte Infekt, der in unseren Breiten jedoch eine eher untergeordnete Rolle spielt.

Dass man sich Syphilis „eingefangen“ hat, wird erst nach ungefähr 3 Wochen klar, wenn sich ein – zwar schmerzfreies – aber doch deutlich wahrnehmbares Geschwür auf die äußeren Genitalbereiche ausgebreitet hat und die Lymphknoten anschwellen. Vor allem für Schwangere besteht höchste Gefahr, da sich der Erreger vom Mutterkuchen aus bis zum Baby vorarbeiten kann.

Die gute Nachricht: nach einer dreiwöchigen Antibiotika-Kur (meist mit Penicillin), die sowohl Patient als auch Sex-Partner über sich ergehen lassen müssen, ist der Spuk meist wieder vorbei. Und ist hinkünftig immer ein Kondom mit von der Partie, werden weitere Syphilisattacken erfolglos bleiben.

Tripper führt in den meisten Fällen – zumindest bei Frauen – zu einer Entzündung des Gebärmutterhalses, der Harnröhre oder des Afters. Dies meist in Kombination mit Ausfluss und schmerzhaftem Urinieren. Wer sich nicht rechtzeitig und mit Hilfe von Antibiotika therapieren lässt, riskiert im schlimmsten Falle ein Verkleben der Eileiter. Bei Männern kommt es meist zu einer Harnröhrenentzündung mit eitrigem Ausfluss.

Die vermutlich am weitesten verbreitete Geschlechtskrankheit, ist die bakterielle Chlamydieninfektion, die bisweilen kaum zu bemerken ist. Bei Männern ist das häufigste Symptom – wie so oft – eine Entzündung der Harnröhre in Verbindung mit schleimig-eitrigem Ausfluss. Frauen leiden hingegen an gelb-grünem Ausfluss und Brennen beim Gang auf die Toilette. Eine zehntägige Antibiotikakur verspricht Abhilfe.

Und noch eine unangenehme Begleiterscheinung allfälliger „unsauberer“ Liebesabenteuer: Die bakterielle Vaginose, die auch noch die häufigste Ursache einer Störung der Scheidenflora darstellt.

Bakterielle Vaginose tritt nie alleine auf, sondern immer gemeinsam mit anderen Bakterien, vor allem Darmkeimen. Nässender, weiß-grauer, nach Fisch riechender Ausfluss ist ein eindeutiges Indiz. Antibiotika jedoch – meist in Form von Scheidenzäpfchen – können dem Ganzen ein Ende bereiten.

Zu den wohl hinterlistigsten bakteriellen Erkrankungen zählen Streptokokkeninfektionen, da diese oft weitere und mitunter schwere Erkrankungen wie Lungen- oder Hirnhautentzündung nach sich ziehen.

Gefahr droht vor allem zur Welt kommenden Kindern, die sich während der Geburt von der Mutter anstecken. Streptokokkeninfektionen breiten sich in der Regel in großer Geschwindikeit im Körper aus, so dass die eingesetzten Antibiotika oft zu spät kommen.

Die häufigste Pilzinfektion nennt sich Candida Albicans und beschert den Betroffenen eine große Bandbreite möglicher Qualen. Angefangen bei heftigem Juckreiz, Brennen, schmerzhaften Bläschen bis hin zu weiß-bröckeligem Ausfluss.

Dem gefürchteten „Ping-Pong“ Effekt, bei dem die Infektion bei Nicht-Behandlung stetig von neuem aufkeimt, kann nur durch Einnahme von Salben und Scheidenzäpfchen, manchmal auch Tabletten, vorgebeugt werden. Begünstigt wird die Infektion übrigens durch eine hormonell bedingte Veränderung des Scheidenmilieus, hohe Östrogendosen sowie durch die Einnahme von Antibiotika.

Bei den viralen Infekten nimmt wohl jene mit dem Humanen Immundefizit-Virus (HI-Virus) die prominenteste Stellung ein. Die Infektion, die nach längerer Inkubationszeit zum Ausbruch der Immunschwächekrankheit AIDS führt, erfolgt in erster Linie über den Geschlechtsverkehr, aber auch über Blutübertragungen und gebrauchte Injektionsnadeln. Überdies kann sich das Virus während einer Schwangerschaft auf das ungeborene Kind übertragen, aber auch danach über die Muttermilch, wovon immerhin 40% der Kinder betroffen sind.

Die Inkubationszeit bis zum Ausbruch von AIDS verläuft unterschiedlich und liegt zwischen sechs Monaten und 12 Jahren. Da die anfänglichen Symptome uncharakteristisch sind und denen eines grippalen Infekts ähneln, ist eine frühzeitige Diagnose schwierig.

Zahlreiche Substanzen können das Ausbreiten des Virus und den Ausbruch von AIDS heute hemmen. Durch die seit vielen Jahren im Blickfeld der Öffentlichkeit stehende AIDS-Problematik sollte es heute zum allgemeinen Wissensgut zählen: Kondome sind nicht nur beim Geschlechtsverkehr mit infizierten Personen, sondern auch mit kaum bekannten Partnern, ein absolutes Muss.

Weiter sexuell übertragbare, virale Infekte sind Hepatitis B oder C, Genitalherpes und Feigwarzen.

Zuletzt ein Wort zu jenen unangenehmen Zeitgenossen, die man als Parasiten bezeichnet. Durch Sex, aber auch über Matratzen und Bettdecken werden vor allem Filzläuse und Krätze übertragen.

Filzläuse überleben außerhalb eines „Wirts“ zwar nur 24 Stunden, sind jedoch im Gegensatz zur Krätze, die über Krätzmilben übertragen wird, gut zu erkennen. Therapiert wird in beiden Fällen mit speziellen Shampoos oder Salben.

Fazit: Geschlechtskrankheiten werden durch sexuellen Kontakt übertragen. Einiges an Schutz bietet daher die konsequente Verwendung von Kondomen! Vor allem bei Partnern, über die Sie vielleicht noch nicht so gut Bescheid wissen.

Sicherheit bietet auch der regelmäßige Gang zum Arzt. Einmal im Jahr abzuklären, ob alles im „grünen Bereich“ ist, hat noch nie geschadet. Man hat ja schließlich auch Verantwortung – nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Sexualpartner.

[red]

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  1. Lutz