„Wie fühlt sich ein Orgasmus an?“ – wer seinen wissbegierigen jüngeren Geschwistern, Freunden oder sonst wem eine Antwort auf diese Frage schuldig geblieben war wird wissen, dass eine genaue Definition der inneren Gefühlsregungen äußerst schwierig ist.
Es mit Hauptwörtern wie „Explosion“, „Farbe“, „Licht“, „Beben“, „Energie“ oder auch „Verstopfung zu versuchen, wird Unerfahrenen kein Licht aufgehen lassen, sondern eher noch zusätzlich verwirren. Wenn dann auch noch versucht wird, körperliche Reaktionen wie „krampfende Muskeln“, „verzerrte Gesichter“ „Finger die sich in Laken festkrallen“ oder „heftiges, manchmal sogar lautes stöhnen“ aufzuzeigen, wird die neue Generation an Orgasmusliebhabern höchst wahrscheinlich die Flucht ergreifen.
Sie können ja nicht erahnen, dass man praktisch nichts gegen seinen in Extase befindlichen Körper tun kann! Und genau hier hängt für einige Mitmenschen der Haken:
Da sorgt man sich um das ein oder andere Speckröllchen zuviel (meistens erreichen diese Speckröllchen in den Köpfen unserer weiblichen Mitbürger ungeahnte Ausmaße), denkt über zu kleine Brüste, weiche Bäuche oder unkontrollierte Mimik und Lautstärke nach. Lieber Leserschaft (und hier plädiere ich vor allem an alle Lerserinnen!): Ihr Partner wird es mit großer Sicherheit eher anturnend als abstoßend finden, wenn sie sich während, aber auch vorher, nachher und sonst wann, ganz ihren Gefühlsregungen hingeben! Verzerrte Gesichter, wallende Mähnen und Brunftschreie mit eingeschlossen. Die meisten Männer werden sich in Gedanken anerkennend auf die Schulter klopfen wenn sie ihre Liebste bis ins Nirwana und wieder zurückgeholt haben.
Viele Liebespaare allerdings befinden sich öfter mal in der Lage, ein gewisses Maß an Dezibel nicht überschreiten zu dürfen. Jedes Elternpaar mit Kindern im Nebenzimmer wird ein Lied davon singen können, ebenso wie jene Leidgeplagten, die ihr Zimmer oder vielleicht sogar ihr Etagenbett mit jemandem teilen müssen!
Masturbation oder Sex zu zweit, zu dritt(?) in Wohn- oder Studentenheimen, wo mögliche Zimmergenossen vielleicht nur einige Zentimeter weiter weg liegen, ist ein äußerst abenteuerliches Unterfangen. Das besagte Leute in dem Moment möglicherweise dieselben Gedanken plagen, kommt nur wenigen in den Sinn…!
Sollten Mann und Frau aber das Glück haben sich entweder
– in einem großzügigen Haus mit einigen Hektar unberührtem Land zu befinden oder
– ihnen etwaige Nachbarn die sie der Ruhestörung bezichtigen könnten egal sind,
dann versuchen sie beim nächsten Bettenlager doch mal folgendes:
Wenn Frauen kurz vor dem Höhepunkt sind, ziehen sie oft ihre Beckenmuskeln zusammen um den Partner intensiver zu spüren. Das genaue Gegenteil allerdings – nämlich das Drücken der Muskeln nach Außen, könnte den Orgasmus sogar noch intensivieren! Auch für Männer gilt: Muskeln im Becken und Hinterteil entspannen wenn sie spüren, dass „ES“ soweit ist. Dieser Trick macht es möglich, Orgasmusgefühle zu verlängern.
Geheimnis Orgasmus
Dass das „Kommen“ etwas wahrlich Einzigartiges ist, wurde in den letzten 3000 Zeichen ja ausführlich unter Beweis gestellt. Doch woher kommt „Kommen“ überhaupt? Welche Faktoren sind ausschlaggebend um ein neuronales Feuerwerk auszulösen? Wer selbst Hand anlegt oder Hand anlegen lässt, kennt einige seiner individuellen Hebel die zu Betätigen sind, um dieses unverwechselbare Kribbeln auszulösen. Um jemanden sexuell zu stimulieren kann praktisch alles verwendet werden, was einem grad so durch den Kopf geht. Angefangen von den eigenen Händen, Zunge, Haare, bis hin zu vibrierenden, kitzelnden, kalten oder auch warmen Hilfsmittelchen ist alles möglich, erlaubt und auch erwünscht.
Doch soll es doch wirklich einige Glückspilze geben, die sich ganz ohne genitale Stimulierung zu einem Orgasmus verhelfen können! In dem äußerst empfehlenswerten Buch „Wild Thing“ erwähnt der Autor Paul Johannides eine Frau, die sich durch bloße Vorstellungskraft einen Orgasmus verschaffte! Doch auch bei Frauen mit weniger explosiven Phantasien kann es gelegentlich zu so genannten „spontanen Orgasmen“ kommen.
Johannides berichtet hier von einer weiblichen Leserin, die als 14-jährige ihren ersten Orgasmus erlebte während ihr die Haare gebürstet wurden, und sich nun durchs Haare bürsten noch immer selbst zum Höhepunkt striegeln kann. Auch von Orgasmen im Schlaf ist die Rede, oder von gelähmten Menschen die – obwohl körperlich eigentlich unmöglich – ebenfalls zu Orgasmen fähig sind. Das lässt die Vermutung zu, dass die Fähigkeit einen Orgasmus zu empfinden irgendwo in den Sinneszentren, und nicht bloß zwischen den Schenkeln liegt.
Warum wir Menschen so eifrig an uns oder anderen rumreiben, kitzeln, saugen oder streicheln um endlich ans Ziel zu gelangen, beantwortet die Sexexpertin Frieda Tingle (ebenfalls zu finden in „Wild Thing“) mit einer klaren, sowie ein wenig ernüchternden aber auch irgendwie logisch schlussfolgernden Erklärung: Ihrer fachlichen Meinung nach sei der Orgasmus für die meisten so wichtig, da er ihnen sagt, wann der Geschlechtsakt vorbei sei, und sie – ähnlich wie bei Wettkämpfen – ohne diesen „Schlusspfiff“ nie wüssten wann es Zeit wäre, das Ganze zu beenden.
Die Weiten des menschlichen Körpers, inklusive seiner abertausenden Nervenzellen und neuronalen Botenstoffe sind unergründlich. Man könnte sich wohl ewig über das Orgasmus – Thema auslassen! Ein andermal dazu mehr, doch konnten hoffentlich einige Fragen im dichten „Höhepunkt“ – Dschungel beantwortet werden.
[amchap]
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