Speed Dating – schnelles Beziehungsglück?

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Speed Dating: schnelle Kontaktbörse für Singles

Speed Dating: auf der Suche nach dem schnellen Beziehungsglück

In der heutigen Zeit, in der die Ressource Zeit immer begrenzter scheint und alles auf Effizienz getrimmt ist, hat sich auch eine spezielle Form der Partnersuche etabliert. Speed Dating heißen jene meist kommerziell ausgerichteten Veranstaltungen, bei denen beziehungssuchende Singles während eines vorgegebenen Zeitrahmens aufeinander treffen und miteinander reden, um etwaige Sympathien abzuklären.
Speed Dating hat seinen Ursprung in den USA und wurde von einem amerikanischen Rabbi erfunden, dessen erklärtes Ziel es war, die Anzahl an jüdischen Ehen zu erhöhen. Durch die neuartige Kontaktanbahnung sollten sich Alleinstehende jüdischen Glaubens schneller und effizienter kennenlernen können.

Heute werden derartige Veranstaltungen fast ausschließlich aus kommerziellen, nicht aber aus religiösen Gründen abgehalten. An der Beliebtheit der flotten Kontaktanbahnung hat das freilich wenig geändert. Der Ablauf beim Speed Dating ist im Kern bei sämtlichen derartigen Veranstaltungen gleich: Während eines knapp bemessenen Zeitraums haben die teilnehmenden Singles die Gelegenheit, sich gegenseitig ein wenig kennenzulernen, gemeinsame Interessen und Hobbys abzugleichen sowie eventuelle Kinderwünsche abzufragen.

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Nach Ablauf der Zeit ertönt ein Signal als Zeichen dafür, dass die Runde zu Ende ist. Nun notieren die Singles auf ihnen vorher ausgehändigten Karten, ob sie ihr Gegenüber gerne wiedersehen würden oder nicht. Danach wechseln die Positionen, so dass sich männliche und weibliche Singles in neuer Konstellation gegenübersitzen. Die Prozedur wiederholt sich so lange, bis jeder Single einmal mit jedem Single des anderen Geschlechts reden konnte.

Zum Schluss des Treffens werden von den Veranstaltern die ausgefüllten Karten eingesammelt und ausgewertet. Am nächsten Tag werden die Teilnehmer darüber informiert, bei welchen Kandidaten es Übereinstimmungen gegeben hat und wer ebenfalls an einem Kennenlernen interessiert ist.

Fragliche Erfolgsaussichten

Untersuchungen zeigen, dass diese Art der Kontaktaufnahme allerdings längst nicht so häufig zu länger andauernden Beziehungen führt, wie gemeinhin angenommen. Die britischen Wissenschaftler Marco Francesconi, Professor an der University of Essex, und Alison Lenton, Dozent an der University of Edinburgh, haben nun herausgefunden, dass genau der vermeintliche Vorteil des Speed Dating, nämlich viele Leute innerhalb einer kurzen Zeitspanne kennenzulernen, bei der Partnersuche von Nachteil sein kann.

Laut Francesconi liegt einer der Gründe dafür in der beschränkten Möglichkeit des Menschen, allzu viele Informationen wahrzunehmen und zu verarbeiten. Dieser Schutz vor Reizüberflutung wurde von der Natur absichtlich „eingebaut“ und bewirkt, dass das Gehirn ab einer gewissen Informationslast einfach abschaltet – sei es bei der Entscheidung, das richtige Waschpulver zu kaufen oder den richtigen Partner zu wählen.
Francesconi und Lenton kamen zu ihren Schlussfolgerungen, nachdem sie in über 80 Speed Dating-Events insgesamt 1870 Männer und 1868 Frauen befragt haben. Die in die Studie involvierten Personen gaben sowohl Alter, Größe, Gewicht, Bildung, Beruf wie auch Religion bei der Befragung an.

Bei jeder der 80 Speed Dating-Veranstaltungen hatten die Studienteilnehmer die Möglichkeit, jeden Teilnehmer drei Minuten lang kennenzulernen und innerhalb von 48 Stunden Francesconi und Lenton ihre Entscheidung über eine vermeintliche Partnerwahl mitzuteilen.

Ursprünge in der Evolution

Wie die Forscher feststellten, nahm die Zahl der Entscheidungen ab, umso mehr Auswahlmöglichkeit die Befragten hatten. Die britischen Wissenschaftler kamen demnach zu folgender Schlussfolgerung: In Kontext mit der Tatsache, dass Zeit eine begrenzte Ressource ist, wirkt im Prozess der Entscheidung die erhöhte Auswahlvielfalt verwirrend und kontraproduktiv auf die Studienteilnehmer. Laut Francesconi beruht dieses Phänomen darauf, dass in der Geschichte der Menschheit die limitierte rationale Vorgehensweise bei der Selektion von Partnern aufgrund mangelnder Alternativen an Partnern erfolgte.

Bei der Suche nach rein körperlichen Beziehungen und „schnellen Abenteuern“ verhält sich die Sache etwas anders, wie der Casual Dating Vergleich bei singleboerse.net zeigt. Da hier die Absichten für alle Beteiligten klar sind, kann auch, nach klar definierten Faktoren, schneller entschieden werden.

Quellen:

Fremdgehen – was ist das eigentlich?
Kontaktbörse Arbeitsplatz
Marco Francesconi, University of Essex
Alison Lenton, University of Edinburgh