Liebe im Büro: Früher war es der Reiz des Verbotenen, denn Beziehungen am Arbeitsplatz wurden fast nirgendwo toleriert. Heute ist der Arbeitsplatz zu einem einzigen Heiratsmarkt mutiert – wo die Chance den Traumprinzen oder das Dreamgirl zu finden sehr hoch ist.
Das Privatleben vermischt sich immer mehr mit der beruflichen Karriere. Zwischen Kundenmeeting und Mittagspause entwickeln sich Beziehungen oder auch Affären, als Mittel zum Zweck. Das ist aber nicht weiter ungewöhnlich, denn junge Menschen verbringen immer mehr Zeit am Arbeitsplatz. Oftmals wird auch das Wochenende der Karriere geopfert. Anstatt auszugehen, neue Leute kennenzulernen, bei einem gemütlichen Cocktail zu flirten und sich auszuprobieren, müssen die Angestellten neue phantasievolle Wege suchen um auf ihre Kosten zu kommen und ihre Lust zu stillen.
Schuld daran sind die veränderten Arbeitsbedingungen. Längere Arbeitszeiten fördern die enge und intensive Zusammenarbeit von Kollegen. Multitasking bekommt eine ganz neue Bedeutung, denn neben dem vorantreiben der eigenen Karriere, werden auch die Herzensangelegenheiten im Büro von der „To-Do-Liste“ gehakt.
Kollegen: Liebe, Sex & Partnerschaft
Experten sind sich aber einig: Der Büroliebe gehört die Zukunft. Es beginnt mit einem Flirt und endet mit einem glücklichen gemeinsamen Leben. Eine Liaison im Büro eröffnet nämlich ungeahnte Möglichkeiten. Das Kennenlernen bei Dates kann unter Umständen mühevoll und langwierig sein und manchmal auch ausweglos.
Die Büroliebe kann sich dagegen langsam entwickeln, denn das Herantasten an die wahre Persönlichkeit des/der Angebeteten ist im Büro viel einfacher und so kann man schnell abchecken ob das Objekt der Begierde zu einem passt oder nicht. Die Kollegen sind oftmals die idealen Partner.
Viele Beziehungen gehen zu Bruch, weil der Partner nicht versteht. Er versteht nicht, wieso man bis Mitternacht arbeiten muss, er versteht auch nicht, wieso es wichtig ist, bis morgen früh diese Präsentation vorzubereiten, er versteht auch nicht, wieso es unbedingt notwendig ist am Samstag ins Büro zu fahren und er versteht auch nicht, wenn ein Kunde darauf besteht das Meeting am Sonntag bei einer Partie Golf abzuhalten.
Ein Kollege hingegen würde verstehen, denn er sitzt im selben Boot. Der Kollege kennt den Stress, denn mit dem dealt er auch Tag täglich. Er versteht auch die Leidenschaft, die man für seinen Beruf aufbringt. Daneben können gemeinsame berufliche Interessen, die Beziehung in Schwung bringen.
Ja, auch Verhältnisse und Affären können den staubigen, stressigen Alltag ein bisschen versüßen und das Selbstbewusstsein aufpeppen. Positive Ausstrahlung, gute Laune und Motivation sind Nebeneffekte, die nicht nur dem Unternehmen zugute kommen, sondern vor allem zum eigenen Wohlbefinden beitragen. Außerdem schützt es vor Mobbing. Studien haben gezeigt, dass Pärchen seltener Mobbing-Opfer sind, jedoch eher zum Täter werden.
Sex und Business: Vorsicht bei Gefühlen für den Chef
Hier ist das Risiko vor allem bei Chef-Mitarbeiter-Beziehungen. Manchmal nehmen sich Parteien Freiheiten heraus, welche die Kompetenzen bei weitem überschreiten. Umgekehrt, darf sich auch der untergebene Partner nicht von anderen Kollegen ausnützen lassen, weil es den Anschein erweckt, er säße am längeren Hebel.
In jedem Fall sind Beziehungen zwischen Chef und Mitarbeiter ein Sonderfall und bedürfen sensibler Behandlung, damit das Konfliktpotenzial geschmälert wird.
***Das kleine, böse Lesebuch – Sex & Arbeit ***
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