Spirale – Funktion & Kosten

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Neben Pille und Kondom ist die Spirale weltweit eines der am meisten verwendeten Verhütungsmittel. Anbei findet Ihr neben der Unterscheidung zwischen Hormonspirale und Kupferspirale alles über Anwendung, Funktion & Kosten sowie Vor- und Nachteile beider Spiralenformen.

Einsetzen – Entfernen der Spirale

Intrauterinpessar (lateinisch intra, innerhalb; uterus, Gebärmutter), umgangssprachlich auch als Spirale bezeichnet, wird während der Menstruationsblutung vom Frauenarzt in die Gebärmutterhöhle eingesetzt. Dies passiert deshalb in dieser Zeit, da der Muttermund während der Blutung leicht geöffnet ist und eine Schwangerschaft in der Regel ausgeschlossen werden kann.

Die Rückholfäden, die bis in die Scheide reichen, geben der Frau jederzeit die Möglichkeit, die Lage der Spirale zu kontrollieren. Sie sind ähnlich wie der Fasern eines Tampons zu ertasten. Bis zu fünf Jahre kann sie in der Gebärmutter verbleiben.

Die Spirale wird ultraschallgestützt platziert und so auch in regelmäßigen Abständen die Lage kontrolliert. Auch wenn das Einsetzen der Spirale nicht lange dauert, verursacht es meist ein Ziehen oder auch Schmerzen. Besonders für junge Frauen, deren Gebärmutter noch im Wachstum ist, wird das Einsetzen oft als unangenehm oder leicht schmerzhaft empfunden. Schmerzmittel können helfen.

Es gibt sie auch: die „Spirale danach“.

Wie die Pille gibt es auch die „Spirale danach“. Sie kann nach Versagen anderer Methoden oder ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden, um eine mögliche Schwangerschaft zu verhindern. Damit das funktioniert, muss die Spirale innerhalb von drei Tagen (!) nach dem ungeschützten Sex eingesetzt werden, damit eine Einnistung des Eis in die Gebärmutter verhindert wird. Die Spirale kann dann für die weitere Empfängnisverhütung in der Gebärmutter verbleiben oder bei der nächsten Periode entfernt werden.

Hormonspirale

Kurz erklärt ist die Hormonspirale ein Intrauterinpessar, welches in die Gebärmutter der Frau eingesetzt wird. Die Spirale gibt in konstanter und sehr kleiner Menge das Gestagen Levonorgestrel ab, um eine Empfängnis zu verhüten.

Vom Aussehen her kann man sich die Hormonspirale als etwa 3 cm langen T-förmigen Kunststoffkörper vorstellen. Die T-Form ermöglicht eine Anpassung an die Form der Gebärmutter. In einem zylinderförmigen Reservoir des Kunststoffkörpers befindet sich der Wirkstoff.

Funktion und Kosten

Die Hormonspirale verhindert eine Schwangerschaft auf folgende Weise:

➢ Durch das abgegebene Levonorgestrel wird der Schleim im Gebärmutterhals dickflüssig und dadurch undurchlässiger für Spermien
➢ Durch den Kunststoffkörper mit seiner speziellen T-Form wird die Beweglichkeit der Spermien, die dennoch den Gebärmutterhals passieren, gehemmt
➢ Durch die lokale Einwirkung der Hormonspirale auf die Gebärmutterschleimhaut werden die Bedingungen für eine Einnistung erschwert
➢ Sowohl Eizellenreifung als auch der Eisprung werden beeinflusst, bei einem Teil der Frauen sogar unterdrückt.

Die Kosten für die Hormonspirale betragen zwischen 280,- bis 350,- Euro. In Deutschland werden die Kosten für gesetzlich krankenversicherte Frauen bis zum vollendeten 20. Lebensjahr von der Krankenkasse, für sozialhilfeberechtigte Frauen vom zuständigen Sozialhilfeträger übernommen.

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Vorteile und Nachteile der Hormonspirale

Ein Vorteil der Hormonspirale ist, dass sich durch die Hormoneinwirkung der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verringert. Dies hat eine geringere Blutung sowie dadurch eine Reduktion von Menstruationsbeschwerden zur Folge.

Die Hormonspirale kann bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben. Dadurch ist langfristig ohne tägliche Gedanken für Verhütung gesorgt.

Nachteile bzw. Komplikationen gibt es bei der Hormonspirale leider einige. In den ersten beiden Monaten mit der Spirale kann es zu Ausstoßungen kommen (6-7 %), die Spirale kann verrutschen (eingeschränkter Empfängnisschutz). Insbesondere beim Einsetzen der Hormonspirale sind Verletzungen in der Gebärmutter möglich. Bei Frauen nach der Geburt, bei stillenden Frauen oder bei Lageanomalien der Gebärmutter ist das Verletzungsrisiko weiter erhöht.

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, verstärkter Menstruationsschmerz, verringerte Libido, Spannungsgefühl in den Brüsten, Akne, Blutungsunregelmäßigkeiten, Gewichtszunahme, Wasseransammlungen im Gewebe, Verstimmungen und/oder Depressionen.

Kupferspirale

Wie die Hormonspirale wird auch die wieder T-förmige, 2,5 bis 3,5 cm große Kupferspirale in die Gebärmutter eingelegt. Ansonsten funktioniert sie auch nach demselben Prinzip wie die Hormonspirale, außer dass sie keine Hormone abgibt und aus Plastik UND Kupfer besteht.

Während die reinen Kunststoffspiralen als Fremdkörper wirken und dadurch die Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter hemmen, gibt die mit einem Kupferdraht umwickelte Spirale Kupfer-Ionen ab. Diese wirken empfängnisverhütend indem sie die Spermien schädigen.

In manchen Kupferspiralen ist zusätzlich ein Goldplättchen eingearbeitet, was die Spirale auf dem Ultraschall besser erkennbar macht.

Die genauen Wirkmechanismen der Kupferspirale sind nicht bis ins Detail bekannt. Es sind auf jeden Fall mehrere Mechanismen, welche die Verhütung bewirken:

– Die Kupferionen, welche die Kupferspirale an die Gebärmutter abgibt, wirken toxisch und hemmend auf die Spermien. Sie verlieren an Orientierungsfähigkeit, Lebensdauer und Beweglichkeit.
– Die Spirale verursacht als Fremdkörper eine ungefährliche Entzündung in der Gebärmutterschleimhaut. Diese Entzündungszellen wirken negativ auf die Spermien und die Gebärmutterschleimhaut wird so verändert, dass eine Einnistung verhindert wird.

Vorteile und Nachteile der Kupferspirale

Die Kupferspirale kann bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben. Frau muss sich daher nicht regelmäßig um ihre Verhütung kümmern und es ist auch langfristig dafür gesorgt, dass keine Familienplanung ansteht.

Die Kupferspirale ist kein hormonelles Verhütungsmittel, daher folgt kein Eingriff ins hormonelle System der Frau, was sich für viele Frauen aus unterschiedlichsten Gründen anbietet.

Es können keine Anwendungsfehler wie beispielsweise bei der Pille passieren.

Nach dem Entfernen der Kupferspirale ist eine Schwangerschaft sofort wieder möglich.

Kurze Zeit nach ihrer Entwicklung geriet die Kupferspirale in Verruf, da ein Modell durch Konstruktionsfehler zu schweren Entzündungen führte. Und auch die modernen Varianten bergen ein erhöhtes Infektionsrisiko. Insbesondere im ersten halben Jahr nach dem Einsetzen können Entzündungen als mögliche Nebenwirkung eintreten. Im ersten Monat besteht ein etwas erhöhtes Risiko für eine Eileiterentzündung.

In seltenen Fällen sind Verletzungen durch das Einsetzen der Spirale möglich.

Mindestens alle sechs Monate muss eine Frau den Sitz der Spirale beim Frauenarzt kontrollieren lassen.

Die Kupferspirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

[nikir]

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