Trauminseln in Australien (Teil 1)

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Loading...Trauminseln in Australien

Australien bietet mit seiner 25.760 km langen Küstenlinie nicht nur wunderschöne Strände sonder Zahl, sondern mit den zahlreichen, dem Festland vorgelagerten Inseln auch einige der bezauberndsten maritimen Hotspots der Welt.

Besonders gesegnet ist hierbei der Bundesstaat Queensland, dessen Inseln im Great Barrier Reef eine ganz besondere Stellung hinsichtlich Lage und Beschaffenheit einnehmen.

Wolkenloser Himmel, türkises Wasser und feinste Sandstrände verzücken vor allem, aber nicht nur Hochzeitsreisende.

Himmel auf Erden

Nun, auch wenn es übertrieben klingt, Australiens Inselwelt bietet tatsächlich für jeden etwas. Hier finden sich schrille Partyinseln ebenso, wie einsame Eilande vernab der Touristenströme. Wir haben einige der romantischsten Trauminseln besucht und sind immer noch von den dort gewonnenen Eindrücken verzaubert. Auf unserer Entdeckungsreise entlang der Ostküste Australiens haben wir einzigartige Tauchreviere ebenso kennengelernt wie einsame Hideaways, üppige Flora und Fauna ebenso wie karge Abgeschiedenheit.

Umso verwunderlicher erscheint es, dass nur die wenigsten Australien-Besucher aus Europa dieses unglaubliche Angebot kennen. Für die Tourismusbehörde in Queensland war dieser Umstand Grund genug eine bisher einzigartige Werbeoffensive zu starten.

Ausgelobt wurde „The Best Job In The World“ – der Gewinner erhielt ein halbes Jahr Luxusurlaub auf Hamilton Island und dazu noch 75.000 Euro. Die spektakuläre Werbeaktion – von insgesamt 35.000 Teilnehmern weltweit ist schließlich ein britischer Sozialarbeiter als Sieger hervorgegangen – hat ihre Wirkung nicht verfehlt.

Über die Aktion wurde 2009 medial weltweit berichtet und der Tourismus damit kräftig angekurbelt. Auch für uns war die Aktion Auslöser unserer Inselreportage.

Fraser Island

Ausgangspunkt unserer Reise war Brisbane, von dort ging es Richtung Norden direkt zur ersten Insel unserer Tour. Fraser Island ist mit einer Fläche von 1840 km² die größte Sandinsel der Welt und ist über die Festlandorte Hervey Bay im Norden und Rainbow Beach im Süden mit der Fähre erreichbar.

Der Großteil der Insel gehört zum Great Sandy National Park, auf ihr sind nur Autos mit Allradantrieb gestattet. Fraser Island wartet mit zahlreichen Attraktionen auf: die Insel, die aus von Wasser und Wind zusammengetragenen Sandmassen besteht, weist an die 100 Süßwasserseen auf, mehr als 600 Pflanzen- und 300 Wirbeltierarten finden hier eine Lebensgrundlage, aber nur rund 350 Bewohner leben ständig auf der Insel.

Maheno Wrack Fraser IslandNeben der wohl beeindruckensten Autosandpiste direkt am Strand, zählen vor allem das Schiffswrack der S.S. Maheno, sowie die zahlreichen wildlebenden Dingos (verwilderte australische Haushunde) zu den beliebtesten Fotomotiven.

Die wenigen Hotels bzw. Campingplätze der Insel sind allesamt zweckmäßig ausgestattet, bieten darüberhinaus aber keinen besonderen Charme. Wir waren im Kingfisher Bay Resort untergebracht, hier sind vor allem die Villas empfehlenswert. 

Die tatsächliche Hauptattraktion für uns war jedoch die traumhafte Naturlandschaft der Insel. Bäder in den Süßwasserseen und die natürlichen „Wasserrutschen“ in den Zuflüssen zum Meer werden uns in schöner Erinnerung bleiben. Auch unvergesslich, wenngleich aus anderem Grund: die meterlangen Sandwürmer, die von besonders talentierten Einheimischen gefangen und an Fischer und Angler verkauft werden.

Heron Island

Und weiter ging es nach Heron Island, auf eine kleine Insel am südlichen Rand des Great Barrier Reef weit draußen im Meer, knapp 75 Kilometer vom Festland entfernt. Die Überfahrt mit der Personenfähre von Gladstone dauert etwa zwei Stunden, doch der Aufwand lohnt sich.

Es erwartete uns ein tropisches Paradies mit einer wunderschönen Flora, schneeweißen Stränden und einer faszinierenden Unterwasserwelt. Kein Wunder, ist die Insel doch ein streng überwachtes Biosphärenreservat, das den Lebensraum verschiedener Arten von Seevögeln und Schildkröten schützt.

Über zehn Kilometer erstreckt sich das Plattformriff, das die Insel trägt. Rings um die Insel liegen zahlreiche spektakuläre Tauchspots, die zu den besten Plätzen weltweit zählen. Zu den regulären Schnorchel- und Tauchausflügen werden auch Nachttauchgänge angeboten. Zu sehen gibt es neben farbenprächtigen Korallenriffs auch viele Zitronen- und Schwarzspitzenriffhaie, Clownfische und Rochen. Außerdem kann man hier ein einmaliges Naturschauspiel beobachten: Coral spawning – Korallensex!

Heron Island ResortAus noch unbekannten Gründen, schießen die Korallen – obwohl tausende Kilometer voneinander entfernt – zur selben Zeit ihre Eizellen und Spermien ins Wasser.

Wir wollten die Eindrücke gebührend wirken lassen und haben uns entschlossen eine Nacht im Heron Island – Resort und Spa zu verbringen anstatt noch am selben Tag die Rückreise anzutreten. Davor haben wir aber noch die atemberaubende Schönheit eines vollkommenen Sonnenuntergangs auf einer abendlichen Schifffahrt erlebt. Dass die Nacht dann zwar kurz, aber umso intensiver war, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt ;o)

Wilson Island

Am nächsten Tag haben wir kurzerhand beschlossen anstatt retour nach Gladstone zu schippern, lieber noch einen Aufenthalt auf der nur 15 Kilometer von Heron Island entfernten Koralleninsel Wilson Island anzuhängen.

Und, soviel sei an dieser Stelle verraten, es war ein weiser Entschluss. Wer hier als Freizeit-Robinson landet, träumt definitiv nicht von Rettung. Nicht nur die kleine Insel selbst, auch das sie umrahmende Riff zählt zu den bemerkenswertsten Plätzen, die wir je gesehen haben.

Schon die Anreise per Katamaran vorbei am Wreck Island Reef war ein Hit, noch spektakulärer wäre das Übersetzen mit dem Hubschrauber gewesen – der Spaß war uns dann aber doch zu teuer. Ganz anders der Aufenthalt selbst, der erfreulicherweise auch für Normalsterbliche leistbar ist. Dabei hatten wir großes Glück, denn auf der Insel selbst stehen nur sechs befestigte Luxuszelte für maximal 12 Gäste zur Verfügung – und wir hatten nicht vorreserviert.

Wilson IslandDas sogenannte Tented Resort bietet stilvoll und modern ausgestattete Zelte, jedes besitzt eine eigene Duschkabine, Toiletten und Waschräume sind in einer separaten Cabin beherbergt, ebenso wie das Restaurant, das sich in einem eigenen Großzelt befindet.

Dort sorgen Louise und Ben, die beiden guten Seelen des Resorts, für das leibliche Wohl. Sie bereiten je nach Belieben ein 3-Gänge-Menü im Longhouse, dem Treffpunkt der Gäste, oder ein bemerkenswertes Gourmet-Picknick am Strand zu.

Pro Zelt und Nacht muss mit ca. 1.000.- AUD gerechnet werden, Essen und Getränke sind im Preis enthalten. Im Kühlschrank stehen gekühlte Soft Drinks und Schampus bereit. Nicht billig, aber auch nicht übertrieben teuer, wenn man berücksichtigt, auf welch einmaligem Fleckchen Erde man sich befindet.

Hier besteht der strahlend weiße Strand nicht aus Sand, sondern aus feinstem Korallenbruch. Und in der Nacht genießt man unter einem unfassbaren Sternenhimmel nicht nur das sanfte Rauschen der Brandung, sondern möglicher Weise auch ein Schauspiel, das man wahrscheinlich an keinem zweiten Ort der Welt derart hautnah miterleben kann.

Welch Glück, dass es gerade uns vergönnt war: Nur wenige Meter von unserem Zelt entfernt legte eine Meeresschildkröte im Mondlicht ihre Eier ab und kroch dann seelenruhig wieder ins Wasser zurück. In diesem Moment konnten wir uns nicht vorstellen, dass andere Inseleindrücke dieses Erlebnis noch toppen könnten. Doch wir sollten falsch liegen….

[Weitere Berichte über australische Trauminseln findet Ihr ganz am Ende dieser Seite unter „Lust auf …“]

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