Eine sinnliche Genussreise ausgerechnet in einen muslimischen Wüstenstaat? Unbedingt, denn der Oman gilt zu Recht als eines der aufregendsten Länder des Vorderen Orients. Hier befinden sich einige der schönsten Landstriche und Küsten der arabischen Halbinsel, sie begeistern Offroad-Abenteurer ebenso wie Taucher, Schluchtenwanderer oder Wüstenliebhaber.
Ganz anders als die Emirate Dubai und Abu Dhabi setzt der Oman auf sanften Tourismus ohne Gigantismus und Größenwahn. Der herrschende Sultan Qaboos bin Said führt sein Land seit den 1970er Jahren mit Hilfe der Erdöleinnahmen zielstrebig, aber behutsam in die Moderne. In dem 2,3 Millionen Einwohner zählenden Wüstenstaat sind religiöse Tradition und sozialer Fortschritt kein Widerspruch mehr. Und genau diese Besonderheit verspürt man als Tourist als erstes, wenn man den Oman betritt.
Anders als in manchen muslimischen Ländern fühlen sich hier auch weibliche Gäste uneingeschränkt willkommen. Über 75% der islamischen Bevölkerung gehören dem Glaubenszweig der Ibaditen an, die für Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Religionen bekannt ist. Auch aus diesem Grund ist eine Reise in den Oman für Paare so empfehlenswert.
Ahlan wa salan!
Willkommen im Oman, der Heimat von Sindbad dem Seefahrer! Nicht ganz zufällig kommen hier besonders Abenteuer-Urlauber auf ihre Rechnung. Der Oman bietet Offroadern paradiesische Zustände – man hat die Wahl zwischen traumhaften Wüstenpisten und abenteuerlichen Schotterstraßen durch die schönsten Schluchten dieser Welt.
Aber auch Taucher werden begeistert sein. Auf Tuchfühlung mit Delphinen in einer fjordähnlichen Bucht? Schnorcheln mitten in der Wüste? Kein Problem, der Oman bietet beide Möglichkeiten. Eine Besonderheit sind die zahlreichen Oasen-Seen, von denen zahlreiche erfahrene Unterwassersportler schwärmen.
Ein anderer Geheimtipp für Tauchbegierige ist die Enklave Musandam: ein zerklüftetes Stückchen Land, das politisch zwar zum Sultanat gehört, jedoch vom Mutterland durch ein bis zu 2100 Meter hohes, auf dem Territorium der Vereinigten Arabischen Emirate gelegenes Kalksteingebirge getrennt ist. Musandam allein bietet über 650 Kilometer atemberaubende Küstenlinie mit zerklüfteten Felswänden und abgelegenen Buchten.
Am besten erkundet man die spektakuläre Landschaft mit dem Dhau – einem traditionellen arabischen Holzboot. Hier macht man es sich auf dicken Kissen und herrlichen Teppichen unter dem Sonnensegel bequem und genießt den traumhaften Ausblick bei einer Tasse Tee oder Kaffee. Und wer das azurblaue Wasser nicht nur sehen, sondern auch darin planschen will, der wagt einen Sprung über die Reling und kann – mit etwas Glück – tatsächlich mit Delphinen schwimmen, schnorcheln oder tauchen.
Schnorcheln lässt es sich aber auch an anderer Stelle vorzüglich. Inmitten der Wüste nämlich, etwa im Wadi Shab oder in der Bimmah Kalkhöhle. Diese glasklaren Seen inmitten von Oasen bieten Tauchern ganz besondere Eindrücke und bleiben Oman-Reisenden lange in Erinnerung.
Wandern, schwimmen, niveauvoll abhängen
Aber auch sonst bietet das Sultanat seinen Gästen einige, im wahrsten Sinne des Wortes einmalige Möglichkeiten. Etwa Falaj-Wanderungen, Touren entlang der ausgeklügelten omanischen Bewässerungssysteme. Mittels in Fels geschlagener Kanäle wird dabei Bergquellwasser in die Täler geleitet und dort von einem „Wächter des Wassers“ gleichmäßig auf alle Äcker verteilt. Diese traditionelle Form der Nutzung natürlicher Wasserressourcen hat bis heute ihre Bedeutung behalten und sichert abgelegenen Bergdörfern die Bewirtschaftung des kargen Landes.
Für wanderlustige Touristen bieten diese schmalen Kanäle die Möglichkeit auch unwegsame Schluchten zu erreichen. Die atemberaubende Landschaft lohnt die Anstrengungen allemal.
Und wer lieber Kunst und Geschichte studiert, wird im Oman ebenfalls ein reichhaltiges Angebot vorfinden. In der Hauptstadt Muscat lockt einerseits die riesige Sultan Qaboos Moschee mit dem größten freihängenden Kronleuchter der Welt (Gewicht: 8 Tonnen) und dem weltgrößten von iranischen Frauen geknüpften Teppich aus einem Stück. Andererseits begeistert die Stadt mit dem farbenfrohen Palast des Sultans, der so manchen Besucher an Bilder aus den Werken Walt Disneys erinnert. Und der Souq (Bazar) im Hafenviertel Mutrah zählt mit seinen mit bunten Stoffen, edlen Tüchern und aufwendigem Gold- und Silberschmuck voll gestopften Läden wohl zu einem der beeindruckendsten seiner Art.
Weiters verzaubern den Besucher hunderte – teilweise komplett renovierte – Forts und Wüstenschlösser, die zumeist frei zu besichtigen sind und zudem eine willkommene Abwechslung zu den landschaftlichen Schönheiten des Landes bieten. Eines dieser Forts, ein besonders mächtiges aus dem 17. Jahrhundert, befindet sich in der wunderschönen Stadt Nizwa, die über eine malerische und gut erhaltene Altstadt verfügt.
Wer es nach all den neuen Sinneseindrücken bevorzugt etwas Zeit am Strand zu verbringen, wird ebenfalls nicht enttäuscht sein. Im Oman entstehen derzeit einige der schönsten Strandressorts der Welt. Aber auch jetzt schon kann man im Hotel The Chedi Muscat auf allerhöchstem Niveau abhängen. Die elegante moderne Architektur und das exklusive Interieur zusammen mit dem tadellosen Service und der großen Auswahl an Wellness-Anwendungen lassen in dieser Anlage keine Wünsche offen.
Alternativ dazu bietet das Al Bustan Hotel original-arabisches Flair höchster Güte. Bizarre, schwarzbraune Felsen tauchen das Hotel in eine märchenhafte Aura, die eigenwillige Architektur mit prunkvoller Einrichtung macht es zu einem der interessantesten Hotels der arabischen Halbinsel.
Das Al Sawadi Beach Resort nördlich von Muscat wiederum bietet all jenen eine herrliche Bleibe, die es weniger exklusiv, dafür umso entspannter mögen. Ein gediegenes Bungalow-Hotel an einem kilometerlangen, wunderschönen Sandstrand, das förmlich wie geschaffen scheint, um sich vor der Rückreise ausgiebig zu erholen.
Die Erotik der Exotik
Sicher, der Oman ist ein muslimisches Land mit gänzlich anderen sittlichen Werten, und doch haben die pittoreske Landschaft, die von den Räucherschalen im Souq verströmten exotischen Düfte nach Weihrauch und Sandelholz und die verspielte Architektur der Häuser und Paläste einen besonders sinnlichen Charme, der uns an die Märchen aus 1001 Nacht erinnern.
Die Wucht der Gegensätze – dann etwa, wenn die karge Felslandschaft auf die üppige Pracht der Oasen trifft – lässt oftmals das Gefühl prickelnder Lust aufkommen, auch wenn die Menschen im Oman mit ihren optischen Reizen geizen – oder eben gerade deswegen.
Highlights
Musandam – Muscat – Wadi Shab – Sur – Wahiba Sands (Wüste) – Nizwa – Jabrin – Jebel Shams (Canyon auf 3035 Meter) – Nakhl – Seeb – Salalah (im Süden des Landes)
Linktipps:
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