Rebsorten im Überblick (Weißwein)

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Die beliebtesten Weissweinsorten

Die beliebtesten Weissweinsorten

Die bekanntesten Rebsorten, aus denen Weißweine hergestellt werden, sind zweifellos Riesling und Chardonnay sowie Weiß- und Grauburgunder. Daneben gibt allerdings noch eine ganze Reihe weiterer Rebsorten, aus denen je nach Weinbaugebiet weltweit erstklassige Weißweine hergestellt werden können. Wir haben für Euch die wichtigsten Vertreter ausgesucht und deren Merkmale und Geschmackseigenschaften kurz zusammengefasst.

Für all jene, die darüber hinaus Informationen einholen wollen, gibt es von uns gewissenhaft recherchierte weiterführende Links für vollendeten Weissweingenuss. Prost & viel Spaß beim Schmökern!

CHARDONNAY

(Morillon)

Zeichnet sich durch animierenden erfrischenden Trinkfluss aus. Der Chardonnay ist in den letzten zehn Jahren weltweit sehr in Mode gekommen. Diesen Umstand hat er neben seinen geschmacklichen Qualitäten dem Umstand zu verdanken, dass er sehr anpassungsfähig ist und in vielen Anbaugebieten der Welt ansprechende Weine hervorbringt.

Geschmack: Zitrusnoten und blumige Aromen‘ am Gaumen leicht cremig, mit elegant eingebundener Säure. Typisch für den Chardonnay sind die Chablis-Weine mit der Frucht nicht ganz reifer Äpfel. Hochwertige Weine sind bestens geeignet für den Ausbau im Barrique. Frische, fruchtige Weine eignen sich sehr gut für die Sektbereitung.

Tipp: Der Wein passt zu Terrinen, Fisch, Muscheln, hellen Braten und Käse. Seine Lagerfähigkeit ist durch die Säure in der Regel sehr gut. In der Steiermark, wo er sehr frische, zartblumige Weine liefert, wird er als Morillon kultiviert. Hier brauchen die Top Österreicher den Vergleich mit der Weltspitze nicht scheuen!

GELBER MUSKATELLER

Große Bedeutung in Italien ca. 10.000 ha und Frankreich ca. 5.000 ha, wichtigstes Anbaugebiet in Österreich (250 ha) ist die Steiermark, auch aus den Anbaugebieten Kremstal, Carnuntum und Wachau kommen immer mehr Spitzen-Muskateller. In Deutschland wird er hauptsächlich in Baden und Rheinland Pfalz angebaut.

Geschmack: Liefert leichte, rassige Weine, frisch und leicht, mit ausgeprägter Muskatfrucht, leichten Hollernoten & frischer Säure. In geringeren Jahren liegt die Säure relativ hoch, das Bukett ist etwas aufdringlich, reift mit der Flaschenlagerung. Muskatellerweine werden häufig in geringen Dosen als Aromaverbesserer bei neutraleren Weinen eingesetzt (Cuvée). Muskatellersekte sind ansprechend, ausdrucksstark und vermitteln ein Aromaerlebnis (z.B. Asti Spumante)

Tipp: Trocken ausgebaut ist der Muskateller ein perfekter Aperitifwein. Edelsüße Auslesen sind ebenfalls als Aperitif oder zum Nachtisch zu empfehlen.

GRÜNER VELTLINER

Wichtigste und eine der vielseitigsten Rebsorten Österreichs. Die Hauptanbaugebiete liegen in Niederösterreich (Weinviertel), Wien und dem nördlichen Burgenland.

Geschmack: Das Qualitätsspektrum des Grünen Veltliner ist weitreichend: Vom einfachen, leichten Weißwein mit rescher Säure bis zum substanz- und alkoholreichen Prädikatswein. Es beginnt beim leichten, spritzigen Wein, der am besten jung – als Heuriger – getrunken wird und geht bis zur substanz- und alkoholreichen Spätlese, die auch durchaus lagerfähig ist. Der Grüne Veltliner ist in der Regel betont fruchtig, pfeffrig und würzig. Die Weine bestechen vor allem durch ihr intensives Bouquet und durch ihre Frische. Typisch können angenehme Aromen nach weißem Pfeffer oder auch Tabak ausgemacht werden, hervorragend ist aber meist die intensivere Nase und der Geschmack nach Citrus und Frucht (Pfirsich).

Tipp: Als Speisenbegleiter relativ unkompliziert. Auf der sicheren Seite in der Kombination mit Speisen ist der Genießer mit leichten, flaumigen Desserts, etwa Topfenknödeln mit fruchtiger Fülle. Aber auch zu grünen Salaten und leichten Pasta-Gerichten geeignet.

GRAUBURGUNDER

(Ruländer, Pinot gris, Pinot grigio)

Intensive grüngelbe bis goldgelbe Farbe, manchmal mit leicht rötlichem Schimmer. Duft und Aroma stark ausgeprägt, Rosenduft. Beste Qualität erreicht er in hohen Prädikatsweinstufen. Weine mit riesigem Lagerpotential! Im Sortiment der deutschen Weine gehören die Ruländer zu den Spitzengewächsen, insbesondere die Spätlesen und Auslesen.

Geschmack: Ähnlich dem Weißburgunder, nur doppelt so intensiv. Bei sehr früher Lese leicht und spritzig (Pinot grigio, Kabinett), bei großer Reife schwer, ölig mit sortentypischem Holzton (Grauer Burgunder). Bringt auch tolle edelsüße Dessertweine hervor. Die Weine sind nur dann ansprechend, wenn sie einen hohen Extrakt haben. Wenn in trockenen Jahren die Säure gering ist, können die Weine auch einmal etwas zu plump wirken.

Tipp: Zur rustikalen österreichischen als auch zur asiatischen Küche!

RIESLING

Unter Weinkennern galt und gilt er als die edelste aller Weißweinrebsorten. Ihre feine aromatische Ausprägung kommt ohne großartigen kellertechnischen Aufwand mit Vinifikation im Stahltank oder großen Holzfass hervorragend zur Geltung. Die Weine sind hochelegant mit hervorragendem Alterungspotenzial. Für den Barriqueausbau ist er völlig ungeeignet, da das Eichenaroma die Fruchtigkeit völlig überdecken würde. Beeindruckend an dieser Rebsorte ist auch die Fähigkeit, die Charakteristik des jeweiligen Bodens in die Flasche zu transferieren.

Als Urheimat des Riesling gilt Deutschland, wo der Anbau bis 1435 urkundlich nachgewiesen werden konnte. Bis ins 18. Jahrhundert wurde er vor allem als gemischter Satz ausgebaut. Erst dann wurden seine Sorteneigenschaften erkannt. Mittlerweile trifft man ihn in vielen Ländern an. Die besten und elegantesten Rieslinge kommen aber generell aus kühleren Klimazonen, wie z.B. eben Österreich, Deutschland und dem Elsass.

Reift in Deutschland und Österreich zu absoluter Weltklasse. Sein Geheimnis ist Kraft, Ausdruck & Potential, es bleibt immer ein schöner Trinkfluss. Rieslingweine sind lange haltbar, dies gilt im besonderen für die raren Spät- und Auslesen.

Geschmack: Kennzeichen der Rieslingweine ist ihre feine Rasse und Eleganz, ihr unübertreffliches, an Pfirsiche erinnerndes Bukett. Nicht ein hoher Alkohohlgehalt begründet den Ruhm des Rieslings, sondern diefeine, rassige, fruchtige Art. Diese Merkmale werden durch späte Reife und späte Lese ausgelöst. Ausdrucksstärke in Form von Pfirsich- und Marillennoten und unterstützender MineraIität- und Säurestruktur.

Tipp: Je nach Jahrgang und Lage zu leichten Speisen bzw. Fisch passend. Da Rieslingweine und -sekte säurebetont sind, kann der Genuss für magenempfindliche Menschen problematisch sein.

ROTGIPFLER

Eine österreichische Rarität. Ist eine natürliche Kreuzung von Traminer x Roter Veltliner. Kommt in Österreich fast ausschließlich in der Thermenregion, rund um Wien vor. Er begründete den Ruf der Gumpoldskirchener Weine. Darf man einen Rotgipfler von einem der besten Winzer, Karl Alphart probieren, wird es sicher jedes Mal ein Genusserlebnis.

Geschmack: Auffallend sind seine exotischen Aromen und seine angenehme Säure. Goldgelb, markantes Bukett, frisch-würzig. Meist extrakt- und alkoholreich. Wird meist mit Restsüße ausgebaut.

Tipp: Bei Weinkennern sorgt ein Top-Rotgipfler immer wieder für Begeisterung.

SCHEUREBE

(Sämling)

Dabei handelt es sich um eine nach dem deutschen Züchter Georg Scheu benannte Weißweinsorte die vor allem in Deutschland und Österreich zu finden ist und auch als Sämling 88 bekannt ist.

spriziger Weißwein aus fruchtigen Trauben

Geschmack: Ein Wein mit rieslingartige Säure ergibt einen harmonischen, duftigen, körperreichen und fruchtigen Geschmack. Unreife Weine haben ein aufdringliches und unharmonisches Bukett (Sämlington) mit einer oft stechenden Säure. Prädikatsweine allerdings verfügen über einen harmonischen und rassigen Geschmack und werden häufig mit einer spürbaren Restzucker angeboten. Reife Weine haben eine rassige Säure und ein volles Bukett mit einem typischen Ton, der an schwarze Johannisbeeren erinnert. Die Säure ist auch bei Vollreife beständig und elegant. Weine der Scheurebe halten sich auf der Flasche lange frisch und gelten als langlebig.

Tipp: Die Scheurebe wurde noch bis vor kurzem massiv reduziert und als minderwertige Rebsorte ohne große Ertragsaussichten angesehen, mittlerweile wird sie vor allem in der Steiermark (Österreich) wieder häufiger eingesetzt und mit größter Sorgfalt ausgebaut.

WEISSBURGUNDER

(Pinot Blanc, Pinot Bianco)

Gekennzeichnet durch nobles zurückhaltendes Bukett mit harmonischer Säure. Die Sorte kann große Weine hervorbringen.

Geschmack: Zurückhaltung und die milde zugängliche Art sind sein Markenzeichen. Die Ausdrucksvielfalt reicht vom pikanten an Apfel erinnernden Qualitätswein bis zur wuchtig-reifen, fruchtigen Spätlese oder zur edelsüßen Auslese. Häufig werden aus der rebsorte feinfruchtige Sekte bereitet.

Tipp: Spritzig wirkende Weißburgunder eignen sich gut als Sommerweine zu leichtem Essen bzw. Spargel. Wuchtige Weißburgunder eigenen sich besonders gut zu Fisch (Lachs, Karpfen) oder zu
Nudelgerichten ebenso wie zu hellen Speisen oder Braten. Edelsüße Weine als Aperitif oder zum
Dessert. Die markante Säure ermöglicht eine gute Lagerung. Als Speisenbegleitung kann man mit einem Weißburqunder fast nichts falsch machen.

WELSCHRIESLING

Paradevertreter für frische, leichte, unkomplizierte und fruchtbetonte Weißweine. Ist in Österreich die zweitwichtigste Sorte nach dem Grünen Veltliner. Ist aber auch in Slowenien (Laški Rizling), Kroatien (Graševina), der Slowakei, Ungarn und Italien verbreitet.

Geschmack: Duftig nach grünem Apfel, leicht im Körper mit frischer Säure. Der Welschriesling liefert in erster Linie frisch-fruchtige, in ihrer Jugend zu genießende Weine; er kann aber auch ausgezeichnete Prädikatsweine hervorbringen, deren Blume und Rasse lange anhält.

Tipp: Ein Welschriesling schmeckt jung und frisch am besten. Am besten in dem Jahr nach der Lese trinken!

[red]

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