Der Polterabend bleibt für Braut/Bräutigam sowie der Polterabendgruppe im besten Fall ein unvergesslicher Abend. Worauf du achten solltest damit nichts schief geht und ein paar Ideen für Aktionen im folgenden Artikel.
Organisation des Polterabends – Tipps
Meist obliegt die Organisation des Polterabends den Trauzeugen. Steht der Termin für die Hochzeit einmal fest, sollte man sich mit Braut/Bräutigam baldigst über Termin, welche Leute zum Polterabend kommen sollen, Location etc. unterhalten, da immer jemand an einem anderen Termin verhindert ist. Je mehr Möglichkeiten zur Auswahl stehen, desto einfacher ist es alle zusammen unter einen Hut zu bringen. Am besten hierzu alle Leute, die eingeladen werden, in einem E-Mail Verteiler sammeln und behalten (auch für mögliche gemeinsame Planungen am Hochzeitstag).
Und auch wenn es früher üblich war: einen Tag vor der Hochzeit zu poltern ist eindeutig NICHT zu empfehlen ;o)
Neben der terminlichen Organisation braucht es besonders auch Ideen für einen gelungenen Abend. Ablauf und Spiele können in einem Treffen oder per Mail gemeinsam diskutiert werden.
Der Abend kann unter ein bestimmtes Motto gestellt werden und die Leute verkleiden sich dementsprechend. Am Besten Motto/Verkleidung passend zu den zukünftigen Ehepartnern wählen.
Das Thema Geld ist dann noch so eine Sache. Bei machen Polterabenden ist es üblich, eine gemeinsame Kasse zu haben. Es wird ein Kassier bestimmt (am Besten jemand der weniger trinkt). Alle Teilnehmer des Abends zahlen in die Kassa ein und der Kassier übernimmt jeweils das Bezahlen in Lokalen bzw. Transportkosten wie Taxi. Natürlich hat diese Variante Vor- und Nachteile.
Last but not least ist die Location ein wichtiger Planungspunkt. Diese hängt davon ab, ob man den ganzen Abend an einem Ort bleibt, oder einfach einen zentralen Startpunkt braucht, wo sich alle treffen. Dient die Location als Treffpunkt, sollte sie halbwegs zentral und nicht zu weit vom nächsten Ziel entfernt sein. Das erste Stimmungsaufkommen wird mit einer halben Stunde Öffifahrt mit Sicherheit unterbrochen.
Plant man aber den ganzen Abend in einem Lokal zu bleiben, so sind die Räumlichkeiten zu checken (ist genug Platz vorhanden), Preis/Leistung für Essen und Getränke sind nicht unwesentlich, eventuell die technische Ausstattung (Beamer). Auch ob die Musik des Lokals passt, wann Sperrstunde ist und wie sehr Lärmbelästigung ein Thema ist sollte im Vorfeld klar sein.
Aktionen und Spiele für den Polterabend
Allgemein sollte man es mit Spielen nicht übertreiben, zuviel davon kann den gegenteiligen Effekt haben. Schon gar nicht jemanden Polterabend-Spiele aufzwingen, das kann schnell die Stimmung zum kippen bringen und sogar in Streit enden. Manche wollen auch gar keine Spiele bzw. finden dies einfach nur nervig. Nicht jede(r) findet das Gleiche lustig.
Im Gegensatz zum traditionellem Ablauf – durch die Stadt ziehen, auf Krampf lauter kleine Spiele hinter sich bringen – wäre ein anderer Zugang einfach im Vorfeld zu checken was dem Bräutigam/der Braut eigentlich Spaß macht. Hier sind Beispiele wie ein Pokerabend, ein Sex and the City DVD Abend oder was auch immer möglich, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Spiele für Sie & Ihn
Karaoke: Dies kann ein fixer Programmpunkt sein, aber auch einfach ein Backup. Karaoke ist zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Stimmung mit Sicherheit ein Erfolg. Nach ein paar Drinks findet sich bald jemand, der anfängt, und dann ziehen die anderen meistens mit. Auch die, die absolut nicht singen wollen, haben ihren Spaß wenn sie den „Klängen“ der Anderen zuhören.
Da kommen sie nun, die Verkaufsspiele. Für mich unvorstellbar öde, doch sind sie in unzähligen Varianten möglich und erfreuen sich immer noch größter Beliebtheit. Im Prinzip werden unterschiedliche Dinge wie Kondome, Kugelschreiber, Strümpfe, Unterhosen („Versautes“ verkauft sich besser) an Braut oder Bräutigam übergeben. Diese(r) muss die Sachen dann mithilfe eines Bauchladens verkaufen.
Stripper/Stripperin: Kein Spiel im eigentlichen Sinn, dennoch sehr beliebt und kultig. Besser aber kurz das „Opfer“ im Vorhinein fragen ob ihm/ihr das auch recht ist, sonst ist der teure Spaß umsonst.
Quiz: hier gilt, je intimer die Fragen, desto lustiger. Im Vorfeld werden unterschiedliche Fragen zum jeweiligen Partner gesammelt und dann der Braut/dem Bräutigam gestellt. Ist die Antwort falsch, muss ein Schnapserl getrunken werden.
Klotz am Bein: ein möglichst unbequemer und großer Holzscheit wird mit dem Foto des/der Zukünftigen verziert und dann mit einem dicken Seil an das Bein der Braut/des Bräutigams gebunden – der „Klotz am Bein“ somit.
T-Shirt Spiele: Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Braut/der Bräutigam könnte ein T-Shirt mit dem Bild ihres/ihrer Zukünftigen tragen. Sie/er muss nun möglichst viele oder eine gewisse Anzahl an Männern/Frauen finden, die auf der Rückseite des T-Shirts ihre Stimme (positiv oder negativ) abgeben.
Waschanleitung: Braut bzw. Bräutigam müssen sich an die Unterwäsche fremder Personen machen und Waschanleitungen sammeln. Für jede abgeschnittene Waschanleitung – natürlich vom jeweils anderen Geschlecht – spendet die Gruppe einen kleinen Betrag in die Polterabendkasse.
Telefonnummer sammeln: Braut/Bräutigam müssen in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Telefonnummern vom anderen Geschlecht bekommen. Die gewählte Strategie bleibt der Braut/dem Bräutigam überlassen. Wieder gibt es für jede Nummer einen kleinen Betrag der Gruppe in die Polterabendkasse.
Persönliche Tipps anhand meines Polterabends als Wiener Kindl
Glaubt mir, die Ratschläge die oben zu lesen waren, kommen nicht von ungefähr. Meine Gruppe hat mich im Vorhinein gefragt wie ich mir den Abend vorstelle und so war auch alles perfekt.
An drei vorherigen Polterabenden (!) habe ich Verkaufsspiele erlebt. Jedes mal wurde es der Gruppe mit der Zeit langweilig. Ich wollte auch nicht zu den typischen Fortgehmeilen in Wien, an denen fast jeder Polterabend landet. Langweilig!
Wir starteten in einem Burgerlokal. Zum einen, weil wir eine „Unterlage“ brauchten, zum anderen, weil das Lokal mit Cocktail-Pitchern ideal auf uns Frauen ausgelegt war. Meine Trauzeugin hatte ein paar Aktionen eingebracht, ich musste beispielsweise von einem Penistrinkhalm meine Cocktails trinken, ich bekam ein Kochbuch mit jeweils einem Lieblingsrezept jeder Freundin und wir hatten eine Art Memory mit Babybegriffen.
Dann um 22 Uhr stand die schwarze Limousine am Wiener Ring und wartete auf uns. Ja es ist ein Klischee, aber es wahr cool ☺. Ich hatte meine eigene Musik dabei und die Stimmung in der Limo war genial. Meine Trauzeugin startete das oben erwähnte Quiz, guter Start, dann wurden die Schnapserl doch mehr. Nach der einstündigen Rundfahrt strandeten wir bei „Sand in the City“ um dann noch weiter in eine Disco in der Innenstadt zu gehen. Dort hatte eine gute Freundin einen Stripper organisiert. Unglaublich, schon peinlich, aber auch irgendwie Kult.
Geendet hat die Action in einer anderen Disco um halb sechs Uhr morgens – perfekter Abend, ohne künstlich lustig sein, ohne aufgezwungene Spiele, ohne peinliche Diskussionen mit besoffenen Jugendlichen über die Preise eines Verkaufsladens.
[nikir]
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