Sex nach der Menopause

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Östrogenmangel ist ein Grund für vaginale Trockenheit nach der Menopause

Tipps & Tricks für erfüllenden Sex nach den Wechseljahren

Frauen, denen die vermeintlich unheilvolle Zahl 50 in Sichtweite rückt, verziehen bei dem Wort Menopause zumeist qualvoll das Gesicht und möchten am liebsten den Kopf in den Sand stecken. Kein Wunder: Menopause wird in unseren Breitengraden allzu häufig mit negativen Adjektiven wie „alt“, „verbraucht“, „depressiv“, „vertrocknet“, „unfruchtbar“ verbunden. Zudem setzt vielen Frauen, die kurz vor oder bereits mitten in der Menopause stehen, der „Verlust der Weiblichkeit“ ordentlich zu.

Dass die Menopause jedoch nicht gleich das Ende aller sexuellen Regungen bedeutet, ist vielen überhaupt nicht bewusst. Welche guten, ja sogar überaus erfreulichen Seiten der allerletzten Regelblutung folgen können, und was ihr tun könnt, um auch nach dem vermeintlichen „Ende“ sexuell in Höchstform zu bleiben, lest ihr hier:

Um anfänglich gleich mal alle vorhandenen Ängste, Sorgen und verzerrten Vorstellungen über Bord zu werfen, folgt nun ein Satz, den Frau sich als eine Art Mantra bei aufkeimenden Krisen immer wieder in den Sinn rufen sollte: Menopause bedeutet nicht das Ende aller weiblichen Sexualität.

Zwar erfolgt mit dem Nachlassen der Funktion der Eierstöcke zwangsläufig eine Hormonumstellung, was für den Körper ein Versiegen der Fruchtbarkeitsquelle Nummer Eins bedeutet. Damit treten unangenehme und zwecklos scheinende Symptome wie nächtliche Schweißausbrüche, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen auf (keine Ahnung, warum Mutter Natur uns damit „begnadet“ hat). Doch ist der viel zitierte Östrogenmangel keineswegs alleiniger Auslöser für die abnehmende Lust im viel gerühmten Ehebett.

Dass vielen Frauen die Lust auf Sex vergeht, hat zunächst einen anderen Grund, der jedoch nur indirekt in Zusammenhang mit dem Hormonhaushalts steht: Der Östrogenmangel lässt die Schleimhäute nämlich dünner und trockener werden, was beim angehenden Liebesspiel schnell jegliche Lust abtötet. Wo vorher angenehmer, streichelweicher Sex war, plagt einen nun brennender Unterleibsschmerz.

Daher, Frauen des 21 Jahrhunderts, macht euch auf in eure Apotheken und Sexshops! Dort liegen zuhauf Gleitmittel, in Tuben und Tiegel, in den Regalen für euch parat! Damit ist zumindest einmal der vaginalen Trockenheit ohne großen Aufwand der Kampf angesagt.

Doch auch das eigene Erscheinungsbild vertreibt Frauen den Gedanken an so manches sexy Abenteuer. Es ist die Zeit des Fältchen- und Pölsterchenzählens gekommen. Das abnehmende Selbstbewusstsein ist zwar angesichts der ewig jungen Magermodels, die mit ihrer straffen Pfirsichhaut das Fernsehen erobert haben, nachvollziehbar. Doch gerade das ein oder andere Fältchen auf dem Gesicht macht zu guter Letzt eine Persönlichkeit erst so richtig aus.

Also: vergesst die künstlich geschaffenen Schönheitsideale anderer! Achtet dabei aber trotzdem ein wenig auf eure Ernährung, denn dies hält nicht nur den Body, sondern auch Herz und Hirn auf Trab. Schnappt euch ein paar Freundinnen oder noch besser euren Liebsten, und macht zum Beispiel einen ausgedehnten Ausflug ins Grüne. Bewegung lässt Endorphine nur so sprudeln, macht rundum glücklich und sorgt später, wenn es Abend wird, für romantische Kuschelstimmung, aus der heraus sich unendlich viel ergeben kann!

Sex im Alter – Genuss trotz Wechseljahre

Dies jedoch in einem Tempo, das den nun angebrochenen „besten Jahren“ würdig ist. Benötigen nicht auch Männer wesentlich mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit als früher, um ihre altbekannte Höchstform zu erreichen? Im weiblichen Körper verhält es sich ähnlich: Auch Frauen brauchen aufgrund der geringeren Flüssigkeitsproduktion ihrer Scheide einfach ein bisschen länger, um auf Touren zu kommen. Umso mehr bringen ausgedehntes Streicheln, Küssen oder sogar „einfaches“ Kuscheln mehr Befriedigung als der eigentliche Geschlechtsakt.

Es muss ja nicht immer gleich auf das finale Rein-Raus-Spielchen hingearbeitet werden! Orale Stimulierung oder „Handakrobatik“ sind hier wesentlich dienlicher als verkrampfte Versuche auf die 08/15-Tour. Dies gilt für die Frau gleichermaßen wie für den Mann. Und nicht nur den Männern sei gesagt: Das Erreichen eines Orgasmus ist Zeit eures Lebens möglich!

Forscher fanden sogar heraus, dass Frauen ab der Menopause wesentlich häufiger und einfacher in den Genuss eines Höhepunkts kommen können, und, erstaunlich oder auch nicht: multiple Orgasmen sind kein unerreichbares Gut mehr!

Gleich mehrere Gründe sind hierfür ausschlaggebend: das Wissen, nun definitiv nicht mehr schwanger werden zu können, das weg gefallene Verhütungsproblem, aber auch das im Laufe der Jahre angehäufte „Fachwissen“ in punkto Sex. By the way: ungeschützter Sex mit wechselnden Partnern bleibt natürlich auch jetzt noch ein Risiko, dem man sich nicht aussetzen sollte!

Nun zum wohl wichtigsten „Hilfsmittel“, um es im Bett wieder ordentlich knistern zu lassen: Ausreichend Zeit. Ein ausgedehntes Frühstück, ein belebender Spaziergang und ein romantischer Abend zu zweit – Annehmlichkeiten wie diese sind Hauptfaktoren eines erfüllenden Liebeslebens, vor allem aber Wegbereiter eines ebenso prima Sexlebens! Nehmt euch Zeit für euch selbst und euren Partner, genießt die neu gewonnene Zweisamkeit und lernt euch Stück für Stück fallen zu lassen.

Wenn ihr dann noch dem Sexleben ausreichend Zeit und Raum gebt, die körperliche Umstellung akzeptiert und die durchaus positiven und angenehmen Seiten dieses beginnenden Lebensabschnittes annehmen könnt, werden sich neue Türen auftun in eine bisher unbekannte Welt der Lust und Befriedigung.

[tom]

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