Sexfantasien II – Sexträume, Voyerismus und Masturbation

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Blümchensex und Missionarsstellung? Gern, ja, aber nicht nur – da geht doch noch mehr … wilder, außergewöhnlicher, hemmungsloser Sex an verbotenen Orten, mit einem oder mehr Unbekannten, in heißem, sexy Outfit – wer hat nicht schon mal davon geträumt. Entweder in Tagträumen, wenn wir uns das selbst zugestehen, oder auch in der Nacht, wenn das Unterbewusstsein die Oberhand gewinnt und unsere Vorstellung davon, wie wir sein wollen und sollten, einfach mal so über Board wirft. Doch was geht da ab, und warum kommen welche Fantasien zu Tage? Sexfantasien Teil II: lustvolle-liebe.de hat für Sie recherchiert.

ICH will Sex (und mein ES erst recht!)

Unser Selbstbild ist durch Erziehung, Moralvorstellungen und Erfahrungen beeinflusst. Was für die eine Kultur moralisch in Ordnung ist, kann in einer anderen Weltgegend auf absolutes Unverständnis stoßen. Das gilt für alle Lebensbereiche – und natürlich auch für die Sexualität. Die meisten Menschen glauben, den gängigen Werten und moralischen Normen entsprechen zu müssen und ihr Alltags-Ich im Tagesbewusstsein verhält sich entsprechend.

Doch vergessen wir nicht – der Mensch ist letztlich auch nur ein Tier, und Sexualität ist ein Primärtrieb und von Geburt an vorhanden. Sein Ziel: Erhaltung der Art und des einzelnen Individuums. Mittlerweile ist das Triebkonzept in der wissenschaftlichen Literatur weitgehend von den Motivationstheorien abgelöst, was aber nichts an der Grundidee ändert: Sex ist ein essentielles Grundbedürfnis, und wenn dieses im Alltag nicht entsprechend Beachtung befindet, dann holt es sich sein Recht im Schlaf.

Sex Fantasie versus erotischen Traum

Nachtträume sind etwas anderes als Fantasien – was den beiden aber gemeinsam ist, dass wir sie unserem Unbewusstsein verdanken. Oft werden im Schlaf Tagesreste verarbeitet, manchmal hat man aber keinen Schimmer, was ein Traum bedeuten soll und woraus er sich speist. Träumen ist auch das Prinzip der political correctness fremd, Sexträumen erst recht!

Therapeuten bestätigen: Feuchte Träume sind kein Grund, sich zu schämen – genießen Sie zunächst einmal! Sollte Ihnen Ihr Traum aber nicht ganz geheuer sein, fühlen Sie in sich hinein und schauen Sie genauer hin: was könnte Ihnen Ihr Unterbewusstsein mitteilen wollen? Sexuelle Fantasien im Schlaf sind Wegweiser zu unseren Gefühlen und innersten Sehnsüchten. Der erotische Traum darf dabei aber lediglich als Sinnbild verstanden und nicht als 1:1 umsetzbarer Wunsch missinterpretiert werden.

Unser Gehirn arbeitet vielschichtig und real erlebte Szenen oder Bilder können mit (unbewussten) Sehnsüchten vermischt werden. Rasche Schlussfolgerungen und plakative Deutungen einschlägiger Trauminhalte sollten daher vermieden werden. Auch Scham ist fehl am Platz, denn für Ihre Träume sind Sie nicht verantwortlich! Wer seinen erotischen Traum interpretieren will, oder mehr unter der erträumten Situation leidet, als dass er sie genießen kann, könnte diese Botschaften auch nutzen, um mehr über sich und sein Unterbewusstsen heraus zu finden – unter Umständen auch mit therapeutischer Unterstützung.

Doch bevor Sie sich groß Sorgen machen: Der Leiter der größten internationalen Studie zum Thema ‚sexuelle Fantasien’, der britische Psychotherapeut Brett Kahr, fand heraus, dass viele Menschen ihre eigenen Fantasien als pervers bezeichnen, auch wenn kein Experte diese so einstufen würde. Seine Studie belegt ganz klar: Die meisten unserer nächtlichen sexuellen Fantasien sind vollkommen normal und kein Grund zur Beunruhigung!

Nichts desto trotz sind die nächtlichen Sinnbilder ob ihrer Vielschichtigkeit nicht leicht zu entschlüsseln und oft verwirrend. Wer immer wieder mit den gleichen Träumen konfrontiert ist, diese aber als unangenehm erlebt, kann sich auch therapeutische Unterstützung holen. Last but not least: Traumdeutungsbücher, die uns glauben machen, dass bestimmte nächtliche Fantasien auf dies oder jenes hindeuten, sind zwar unterhaltsam, aber wissenschaftlich betrachtet eher umstritten.

Feuchte Träume – Orgasmus im Schlaf

Wer es einmal erlebt hat, schwärmt davon: Orgasmus im Schlaf! Ohne Anstrengung, ohne Berührung, ohne Lover – einfach ‚kommen‘ ohne was tun zu müssen. Wer würde das nicht lieben? Laut Kinsey-Report ist der Orgasmus im Schlaf keine Seltenheit und Frauen – vor allem zwischen 40 und 50 – kommen recht häufig in den Genuss eines nächtlichen Höhepunkts. Wesentlich seltener erleben übrigens Männer einen Orgasmus im Schlaf: das beste Alter dafür ist bei ihnen schon mit etwa 20 Jahren vorbei.

Exkurs: Tipps zur Erlangung des Höhepunkts im Schlaf

  • Schlafen Sie auf dem Bauch – das fördert die Durchblutung des Genitalbereichs
  • Gehen Sie erst zu Bett wenn Sie so richtig müde sind
  • Stellen Sie sich beim Einschlafen eine stimulierende erotische Situation vor – und den dazu passenden dazu passenden Partner Ihrer Träume!

Bei nächtlichen Sexabenteuern im Land der Träume wird alles mögliche erlebt: Machtgelüste, Rücksichtslosigkeit, Gier, Unterwerfung,… häufig Sexpraktiken, die man sich mit dem Partner nicht auszuleben traut. Anstatt mit dem oder der Liebsten diese Sehnsüchte wahr zu machen, genießen immer mehr Menschen die erregenden Szenarien aber auch allein beim Masturbieren.

Exhibitionismus, Voyeurismus, Candaulismus und die Lust rund ums Masturbieren

Voyeuristen werden durch das Betrachten von sich entkleidenden oder nackten Menschen oder durch das Beobachten sexueller Handlungen sexuell erregt, Exhibitionisten erleben es als lustvoll, von anderen nackt oder bei sexuellen Aktivitäten beobachtet zu werden. Wissen Voyer und jene, die sexuelle Handlungen ausführen, voneinander, spricht man von Candaulismus.

Sich vorzustellen, andere beim Sex zu beobachten, oder selbst beobachtet zu werden, ist für viele Menschen überaus erregend. Auch Selbstbefriedigung ist für die meisten von uns selbstverständlicher Bestandteil unserer Sexualität. Die Kombination dieser beiden Ideen ist daher eine überaus häufige Sexfantasie.

Im ’normalen‘ Leben selten auslebbar – außer man hat einen sehr aufgeschlossenen Freundeskreis oder ist Gast in einem Swingerclubs – stellen sich Männer wie Frauen gern vor, bei der Selbstbefriedigung beobachtet zu werden – oder andere zu beobachten. Studien haben gezeigt, dass es hier kaum geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Männer finden es genauso erotisch wie Frauen, bei der Selbstbefriedigung beobachten zu werden oder selbst zu beobachten! Glücklich jene Paare, die das herausgefunden haben, und diese Fantasie miteinander auch im realen Leben teilen. Doch auch mit im wahrsten Sinn des Wortes ‚fantastischen‘ Partnern kann man diese Sehnsucht problemlos und ohne viel Aufsehen ausleben – und geniessen…

Selbstbefriedigung als virtuelles Vergnügen

Die Technik macht’s möglich: Sich bei der Selbstbefriedigung zusehen lassen oder einem anderen Menschen dabei zu zuschauen ist heutzutage – Internet & Webcam sei Dank – einfach geworden. Wer suchet, der findet.. und allein die Vorstellung, sich selbst in diesen Foren einschlägig zu präsentieren, reicht vielen Menschen als Kick schon völlig aus.

Ob man diese Fantasie dann auch auslebt oder lieber doch nicht, sollte dann in einem weiteren Schritt gut überlegt werden. Gerade beim virtuellen Sex mit Unbekannten ist es jedenfalls wichtig, anonym zu bleiben! Es ist unbedingt notwendig, einen Nickname zu verwenden und das Gesicht unkenntlich zu machen. Was einmal im Netz ist, bleibt im Netz, und was Sie in der Fantasie antörnt, könnte für immer im Netz abrufbar zu echten Problemen führen….

Sex an ungewöhnlichen Plätzen

Auch Sex an ungewöhnlichen Plätzen, am besten an einem öffentlichen Platz, ist offensichtlich ein Anturner für Frauen und Männer gleichermaßen. Doch auch hier gilt: was sich in der in der Fantasie wunderbar anfühlt, also z.B. Sex auf der Waldlichtung, einsehbar für jeden Spaziergänger, mag zwar eine reizvolle Vorstellung sein – ob Sie’s dann aber tatsächlich ausprobieren wollen, sollten Sie eventuell doch zweimal überlegen. Erstens der vorbeikommenden Wanderer wegen, zweitens aber auch wegen der Waldameisen und anderer Waldbewohner, die den Waldplatz eventuell gerade nicht mit Ihnen teilen wollen…

Auch so manches Schäferstündchen in der Flugzeugkabine, im Lehrerzimmer, der Theaterloge oder an einem anderen verbotenen Orten Ihrer Fantasie sollte zweimal überlegt werden. Was sich im Tagtraum so unglaublich sexy und verrucht anfühlt, kann in die Realität umgesetzt auch ganz schön peinlich enden – von den Kosten für etwaige Strafzahlungen, die mit der ausgelebten Fantasie verbunden sein können, ganz zu schweigen… Vor einiger Zeit erst wurde ein Pärchen in Schwabing, Deutschland wegen sexueller Handlungen in der Öffentlichkeit – amtsdeutsch ‚Erregung öffentlichen Ärgernis‘ – zu einer Strafzahlung von rund EUR 2000.- verurteilt.

Fazit: Das Sexkino im Kopf spielt was Sie wollen – und wann Sie wollen! Nicht nur das, auch die Schauspieler und die Location können Sie frei wählen! Und wer Sie in dieses Kino begleiten darf, entscheiden Sie ebenfalls auch ganz alleine! In diesem Sinn: Viel Freude beim Tagträumen – erlaubt ist, was gefällt!

[abo]

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